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Sie war in den Siebziger Jahren "Staatsfeindin Nr. 1", sie war Mitglied der terroristischen RAF, die mit Gewalt die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern wollte. Aber Ulrike Meinhof kam irgendwo ganz anders her: nämlich aus sehr christlichen Familienverhältnissen. 1934 geboren erlebte Ulrike als Kind die Nazizeit, verlor bereits 1940 als kaum Sechsjährige ihren Vater, einen aufrechten evangelischen Christen, dem die Anbiederung seiner Kirche an Hitler zutiest zuwider war. Renate Riemeck, eine hochintelligente Geschichtsstudentin, die sich intensiv mit Rudolf Steiners Anthroposophie auseinander setzte, zog bald zu den Meinhofs und bildete so was wie einen Vaterersatz für die zwei Halbwaisen. Ein paar Jahre später erkrankte die Mutter an Krebs und verstarb nach kurzer Zeit im Frühjahr 1949. Renate Riemeck, mittlerweile promovierte Historikerin, übernahm auf Bitten Ulrikes die ganze Erziehungsarbeit als Pflegemutter bei den herwachsenden Mädchen. Eine Odyssee durch viele Städte und Schulen setzte ein, u.a. auch eine Rudolf Steiner-Schule in Wuppertal.
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