Sampedro, José Luis
Das etruskische Lächeln
Goldmann; 1985/2004, 8.00 €

Nichts ist vorbei im Alter! Der italienische Widerstandskämpfer, Salvatore Roncone, war ein Leben lang Bauer tief im Süden Italiens, hat als junger Partisan gegen Faschisten gekämpft und muß im Alter notgedrungen zu seinem Sohn nach Mailand umziehen, um sein Krebsleiden behandeln zu können. Nicht der Tod holt ihn hier ein, sondern im Kontakt mit seinem ganz kleinen Enkel und einer neuen, wunderbar einfühlsamen Frau beginnt er ein neues, erstaunliches Leben, in dem alle seine weichen männlichen Seiten zum Vorschein kommen.

Nein, das ist nicht märchenhaft, aber wunderbar nachvollziehbar, wie sich jemand, und sei's der verwegenste Haudegen, unter neuen Umständen ändern kann. Natürlich bringt Sampedro dem Leser dabei Italien mit all seinen Nord-Süd-Sticheleien und Eigentümkeiten nahe. Köstlich der unverstellte Blick des alten Bauern auf die Großstadt Mailand, auf seine, dem eigenen Frauenbild gänzlich zuwiderlaufende Schwiegertochter und sein so väterlich herzlicher Umgang mit dem Enkelkind.




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