Pehnt, Annette
Mobbing
Erscheint 2008
Piper; , 7.00 €

"Mobbing" ist Annette Pehnts 4.Roman, der mit seiner Thematik aus der Arbeitswelt hochaktuell ist. Der Mann der Ich-Erzählerin arbeitet bei der Stadtverwaltung, hat viele Projekte ersonnen und mit Kollegen erfolgreich durchgezogen, bis ihnen eines Tages eine "Chefin" vor die Nase gesetzt wird. Ganz allmählich bröckelt die Solidarität im Team, Jo gilt, nachdem sein bester Kollege schon das Handtuch geworfen hat, bald als Eigenbrötler und schwieriger Charakter,was er früher nie war. Die Chefin stellt ihn systematisch kalt, verweigert Gespräche mit ihm, sammelt Negativpunkte in seinem Arbeitsverhalten. Zu Hause rennt seine Frau bei ihm an eine Wand. Sie versucht, hinter seine coole Fassade zu blicken, hinter der ein völlig verunsicherter Mensch steckt, den sie nicht wiedererkennt. Gottseidank bleibt er für die zwei kleinen Töchter der gute Vater, wenigstens über einen längeren Zeitraum.Aber seine Frau vergeht fast vor Verzweiflung, weil sie nicht mehr an ihn ran kommt und kein ehrliches Gesporäch mehr zustande kommt. Als er dann tatsächlich sein Kündigungsschreiben mit nach Hause bringt, sind bei de fast etwas froh: "Wenn das Schlimmste passiert ist, muß man sich endlich nicht mehr davor fürchten". Keine Sommerferien, kein Kindertanzen für die ältere Tochter,
keine Sportgymnastik wegen ihrer Rückenschmerzen mehr für sie. Womöglich müssen sie ihr Haus verkaufen. Der Leser verfolgt, wie eine junge Familie aus den Fugen zu geraten droht. Die beiden Erwachsenen kämpfen um ihre Würde, aber auf fast verlorenem Posten. Das Buch "Mobbing" läßt keinen Leser kalt, weil es vielen Millionen in Deutschland ähnlich geht.
Annette Pehnt lebt in Freiburg.


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